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Heide-Marlis Lautenschläger

Spinnweb

Bilder aus dem Leben der Lea E.

2. Auflage, 312 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-941681-58-3

10,00 € *
 
 
 
 
 

Da ist eine, noch jung, die ihre sicher scheinende, mühsam errungene Existenz als Malerin in Frage stellt, beim Untergang des Landes, in dem sie aufwuchs, wirkte.
Und die sich nicht abfinden mag, schmollend oder achselzuckend, resignierend oder wütend - wie so viele neben ihr. Aufgeben? Nein! Schon um für die eine Stimme zu sein, die sich nicht mehr zu Wort melden wollen, können, dürfen ... Lea E. kandidiert für die „Nachfolgepartei”, sitzt im Land tag, sorgt sich um Menschen, um Kultur. Auch um sich? Um ihren Mann?
Ausgelaugt ist sie zuweilen, aber die Fragen bleiben, die ihre innere Stimme ihr unbarmherzig stellt: Wer bist du, Lea Erdmann ...

Heide-Marlis Lautenschläger hat ein Buch geschrieben, das von den Mühen zeugt, sich Neuem zu stellen, sich dabei treu zu bleiben - sei es im Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion, in der Familie, bei den Freunden, in Gesprächen bei Fahrten übers Land - und sie scheut sich nicht, Verluste einzugestehen. Auch bei sich selbst.

Die Autorin, 1941 in Neubrandenburg/Mecklenburg geboren, stammt aus einer Lehrerfamilie. Sie schließt nach der Schulzeit die Gartenbaulehre ab. Ihre Bewerbung an der Kunsthochschule schlägt fehl. Sie arbeitet im Bezirkskabinett für Kulturarbeit, als Bibliothekarin, als Redakteurin einer Betriebszeitung, als Werbegrafikerin, Keramikmalerin, absolviert ein Fernstudium für Leiter des Bildnerischen Volksschaffens und gibt Unterricht in Zeichenzirkeln für Kinder. 1974 wird sie Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Da ist sie geschieden und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. 1982 zieht sie mit den Kindern und ihrem zweiten Mann, der auch Maler und Grafiker ist, aufs Dorf. Die Familie baut ihr Haus aus, die Künstler beschicken Ausstellungen, engagieren sich im Verband und suchen zu verhindern, dass das abgelegene Dörfchen weiter verfällt - da geht es mit der DDR zu Ende. Alles wird anders. Von 1990 bis 1998 ist die Malerin Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Auch in ihrer Familie geht der Umbruch nicht ohne Veränderungen, ohne Probleme ab. Vier Generationen leben nun unter einem Dach, zwei Hunde, zehn Katzen zuzeiten, die Arbeit im Landtag ... „es ist bald zu viel für einen normalen Menschen“, schreibt die Abgeordnete. 1998, als der Landtag neu gewählt wird, tritt sie nicht mehr an. Sie will sich wieder der Kunst widmen.

 

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