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Die Chaosschmiede in der Parteizentrale
 
 
 
Dr. Fritz Otto Schmidt und Sabine Naumann

Die Chaosschmiede in der Parteizentrale

Wer Schwarztee trinkt, früh und auch noch spät, ist niemals obsolet!

1. Auflage, 56 Seiten, 10 Illustrationen Abbildungen, Broschur
ISBN 978-3-948995-11-9

illustriert von Sabine Naumann, politische Satire, humoristische Szenen der Bundesrepublik

9,90 € *
 
 
 
 
 

Dieses „Chaos-Büchlein ...“ des Satirikers und Romanciers Dr. Fritz Otto Schmidt hat an dem internationalen Wettbewerb:

„Der Krieg der Kopfjäger um die wohlfeilsten Lügen“

zwar nicht siegreich jedoch erfolgreich  teilgenommen. Es gab nur einige wenige Beutelschneider, Taschendiebe, auch Steuer-betrüger, Finanzbetrüger, unfreie Literaten und nicht zu vergessen, korrupte und intrigante Politiker, die unsere intensiven Bemühungen noch übertroffen haben.

Schade, denn es ging nur um eine einzige Lüge meinerseits, die nicht scharf genug war, und die einen unerheblichen Betrug ergab, der nicht zum Maximalbeitrag der sonstigen kriminellen Handlungen führte.

 

Weiterführende Links

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Mein Nachbar war der erste Berufsschriftsteller Deutschlands

Dieser Satz ist die dümmste und eitelste Aussage in meinem gesamten schriftstellerischen Dasein, die ich je getroffen habe. Sie muss erklärt werden, um sie zu verstehen. Eigentlich ist es mehr die Meinung meiner vorlauten Familienmitglieder. Ich bin in Dessau geboren, noch kurz vor Kriegsbeginn des II. Weltkrieges, im Jahre 1939, und habe die ersten zwei bzw. beinahe drei Jahrzehnte in Dessau und in Wörlitz, sozusagen im wunderschönen Wörlitzer Park, in Mitteldeutschland, in Sachsen/Anhalt, verbracht. Um die folgenden Zusammenhänge zu erkennen, muss ich noch anführen, dass ich nach dem Abitur den Beruf eines Schiffs-Maschinenbauers in der Schiffswerft in Roßlau an der Elbe erlernt habe, um dann später Dessau in Richtung TU Dresden zu verlassen. Eine eigentlich intensive schriftstellerische Tätigkeit führte ich erst gegen Ende meiner Berufstätigkeit als promovierter Ingenieur und Hochschullehrer im Schiffbau-Management in Rostock. 

Doch zurück zu meiner Heimatstadt Dessau. Neben Dessau als Stadt, etwas südlich, liegt ein kleines nachbarliches Dorf, in etwa ... 7... 8 km Entfernung: Priorau, ein sehr kleines Dorf mit höchstens 200 Bewohnern, welches jedoch einen großen Sohn hervorgebracht hat. Er ist der erste Berufsschriftsteller Deutschlands, Philipp Zesen bzw. zum Ende seines Lebens Philipp von Zesen, geboren im Jahre 1619 in Priorau und gestorben im Jahre 1689 in Hamburg. In den Jahren 1656/57 wurde er auf einem der langen Reichstage in Regensburg durch Kaiser Ferdinand in den Adelsstand erhoben.

Priorau, Prior; ich weiß, dass sie jetzt an ein Kloster denken und an den Klostervorgesetzten, den Prior, woraus sich der Name des Dorfes abgeleitet hat. Zesen war der Sohn eines Pfarrers, eines lutherischen, so dass es nicht verwunderlich war, dass er auch viele Kirchenliedertexte und nicht nur Romane geschrieben hat. Sein Roman „Die Adriatische Rosemund“ gilt als der erste in Deutschland erschienene Roman, ein BarockRoman (1645). Nach einem Studium der Rhetorik und Poetik an der Universität in Wittenberg schuf bzw. schrieb er 90 literarische Titel aller Gattungen. Er galt auch als ,Sprachreiniger‘ und schuf eine Fülle von Neologismen. Im Prinzip übersetzte er die zahlreichen Fremdworte seiner Zeit, vor allem französische u.a., in entsprechend deutsche Wörter. Ein Beispiel: Diese Broschüre, die Sie in Ihren Händen halten, beinhaltet etwa 100 Epigramme. Dieses Wort aus der griechischen und später der französischen Sprache: 

,Epigramm‘, war vor etwa 400 Jahren nur hochgebildeten Personen in Deutschland bekannt und so übersetzte Zesen das Wort in die deutsche Sprache als ,Sinngedicht‘, um es verständlicher zu machen. Aus dem Wort ,Nonnenkloster‘ formulierte er das ,Jungfernzimmer‘ und das ,Fenster‘ hielt er für einen ,Tageleuchter‘, aus der ,Silbe‘ wurde das ,Wortglied‘ und aus der ,Pomeranze‘ wurde der ,Goldapfel‘. Oftmals trefflich - manchmal weniger trefflich!! 

Eine rege Übersetzertätigkeit zeichnete ihn aus. Und schon 1646 soll er in die ,Erste deutsche Sprachgesellschaft der sogenannten Fruchtbringenden Gesellschaft‘ berufen worden sein, die von dem Fürsten Ludwig 1. von Anhalt-Köthen, 1617, gegründet worden war. 

Die angeführte ,Sprachgesellschaft ...‘ wurde im Januar 2007, im 390. Jahr ihrer Gründung erneut als ,fruchtbringende Gesellschaft für die deutsche Sprache‘ ins Leben gerufen, ebenfalls in Anhalt-Köthen. Der Autor ist Mitglied dieser Gesellschaft. 

Im November des Jahres 1689 starb Philipp von Zesen in Hamburg. 

Dr. Fritz Otto Schmidt, Rostock, Dezember 2020