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Hans-Gerhard Templin

Künstlerbiografie Hans-Gerhard Templin - Lorbaß

Leben und Werk des Malers und Grafikers

1. Auflage, 344 Seiten, 25 Abbildungen, Festeinband
ISBN 978-3-841-68163-7

Künstlerbiografie

28,00 € *
 
 
 
 
 

Tradition, Verhaltenheit, leise Töne charakterisieren Hans-Gerhard Templins Bilder. Harmonie wird vorgeführt. Das geheime geistige Zentrum dieses umfangreichen Werkes: Vision, Utopie von menschlicher Nähe, Kommunikation, Zu – Neigung; in allen Bildern, ob Akt oder Landschaft, ob Historienbild oder Arbeitsmilieu. Stil, Handschrift, das in der Umgrenzung eines Lebens Mögliche setzt sich aus vielem zusammen, aus Herkunft, Bildung, Nation, persönlichem Schicksal, politischen Läufen. Mit vielen Techniken und Themen hat sich Hans-Gerhard Templin in den Jahrzehnten auseinandergesetzt, Zeichnung, Grafik, Malerei, baugebundene Kunst, Bühnenbild. Fortschritte und Rückschritte. Insgesamt beharrliches Wachsen. Menschen aus allen Bereichen faszinieren den Maler. Er geht und sucht sie. Und viele Jahre schon fährt er in seine Wahlheimat Bulgarien, malt dort.

Dieses Werk verdient unsere Zuneigung und Achtung.
Sigrid Damm

Aus dem Vorwort zum Ausstellungskatalog anlässlich des 50. Geburtstages des Künstlers.

 

Vorwort des Künstlers und Autors

Menschen, die aus dem früheren Osten Deutschlands kamen, wissen sicher noch, was Lorbaß bedeutet. Es ist der Ausdruck für Schlingel, Spitzbube, Frechdachs, aber nicht nur; zornig ausgesprochen galt er als Tadel oder gar Beschimpfung. So wählte ich – aus Ostpreußen stammend – diesen Begriff als Titel. Als Kind nannte man mich öfter so, wenn ich mich anders verhielt als erwartet und nicht widerspruchslos aufs Wort parierte. Ein Wesenszug, der sich trotz voraussehbarer unangenehmer Konsequenzen bei mir erhalten hat. Wie zum Beispiel 1962, als ich, Student an der Kunsthochschule Dresden, aus der SED austrat. Ungeachtet dessen erwarb ich ein Diplom und wurde in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Konsequenzen aller Art blieben mir allerdings treu. Das Leben eines Künstlers ist ein Mythos, ein Klischee, in der DDR anders verstanden als in der BRD. Es ist mein Anliegen, dem Leser meinen Alltag als Maler und Grafiker in der Selbstbehauptung der materiellen und geistigen Existenz nahe zu bringen. Ich begann diese Aufzeichnung 76-jährig, im Jahre 2012, nachdem ich mein künstlerisches und schriftliches Werk für den Vor- und Nachlass archiviert sowie ein tagfertiges Werkverzeichnis erstellt hatte. Im Zuge dieser Arbeit erinnerte ich Begleitumstände der Entstehung meiner Werke an den verschiedenen Lebensorten und wollte, statt noch ein paar Bilder zu malen, das beschreiben. Es war mir nur möglich, in der dritten Person zu erzählen. Meine Kindheit und mein Leben in der DDR sind nicht so verlaufen, dass sich ein solides Ich-Bewusstsein entwickeln konnte. Am Ende eines jahrelangen Selbstfindungsprozesses kann ich endlich auch Sätze schreiben, die mit Ich beginnen. Es würde mich freuen, wenn bei anderen Menschen Interesse bestehe, mein Leben kennenzulernen.

Hans-Gerhard Templin

Berlin, August 2018

 

Weiterführende Links

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